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Auszug
aus
"Gute
Argumente: Verkehr von Dieter Seifriefd
C.H. Beck-Verlag
"Der größte
Teil der Verkehre
auf der Straße, auf der Schiene, zu Luft und zu Wasser ist nicht
substituierbar."
Diese Behauptung stellte vor Jahren der Verband der Automobilindustrie
auf, obwohl die Erfahrungen in einigen "Modellstädten"
sowie auch die Statistik das Gegenteil belegen.
Rund 70% aller Pkw-Fahrten werden in einem Entfernungs-bereich von 0
bis zu 10 km zurückgelegt. Die Fahrten mit einer Länge von
bis zu 2 km machen rund 23%, die Fahrten mit einer Länge bis zu
5 km rund die Hälfte aller Fahrten mit dem Pkw aus. Dabei ist gerade
der Abgasausstoß der Pkws, solange die Motoren noch kalt sind,
besonders hoch.
Dies zeigt, dass ein erheblicher Anteil aller derzeit mit dem Pkw erledigten
Fahrten mit dem Fahrrad oder zu Fuß durchgeführt werden könnte.
Holländische Erfahrungen belegen, dass auch in modernen Ballungsräumen
bis zu drei Viertel aller Wege nichtmotorisiert abgewickelt werden können.
Unbestritten ist auch, dass mehr als die Hälfte aller mit dem Auto
zurückgelegten Kilometer dem Freizeit- und Urlaubsverkehr dienen.
Dies lässt schließen, dass durch eine entsprechende Verkehrspolitik,
die den öffentlichen Verkehr sowie den nichtmotorisierten Verkehr
(Fahrrad, Fußgänger) fördert und den Individualverkehr
mit höheren Kosten belastet, sehr wohl eine Verlagerung bzw. eine
Einschränkung des Verkehrs zu erzielen wäre.
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